Heberle geht

Nach sechs Jahren als SVK-Trainer räumt Heberle aufgrund nicht umsetzbarer Ziele das Feld

Dass jede Ära ihr Ende hat ist bekannt, für den Fußball-Landesligisten kommt der Abschied eines ganz besonderen Mannes – nämlich Günter Heberle – allerdings früher als erhofft und durchaus überraschend. Heberle teilte den SVK-Verantwortlichen im Laufe der letzten Woche seine Entscheidung mit, seine Tätigkeit als Kopf des Trainergespanns mit Sepp Aschauer niederzulegen. Den Grund diesen Schritt zu machen sieht der Ex-Profi vor allem darin, seine persönlich höher gesetzten Ziele in naher Zukunft unter den aktuellen Voraussetzungen nicht in die Tat umsetzen können. Er hatte gehofft in Zusammenarbeit mit der Abteilungsleitung renommierte, namhafte Kicker an die Ache locken zu können. Dies gelang bei den Gelb-Schwarzen aus Heberles Sicht nicht in gewünschter Fülle, was wohl eher an den finanziell begrenzten Mitteln liegt, als an der Attraktivität des Vereins.

 

Verlässt den SVK-Günter Heberle.

 

 

Apropos Verein: Für den SVK kam die Nachricht vom Abschied ihres Trainers, über dessen Kompetenz und Engagement es wohl keiner Worte bedarf – weil hervorragend – natürlich unverhofft. Trotz alle dem sehen Abteilungsleiter Manfred Abfalter und seine Kollegen keinen Grund zur Sorge. Denn mit den externen Verstärkungen Christian Jung (ESV Freilassing), Andreas Siegel (SV Laufen) und Tobias Janietz (SV Oberteisendorf), sowie fünf talentierten „Aufrückern“ von der U19 stellt der SVK auch in der kommenden Saison wieder einen absolut schlagkräftigen Kader. Lediglich Thomas Mooser wird aufgrund seiner angehenden Trainertätigkeit bei den A-Junioren und der zweiten Mannschaft, seine Schuhe nicht mehr für die Landesliga-Elf schnüren.
An der Qualität der „Anschöringer“ Truppe hat auch Günter Heberle keinen Zweifel, allerdings wollte der 39-Jährige höher hinaus als in der Vorsaison, in der die Gelb-Schwarzen am Ende auf Platz fünf landeten. „Wir haben unsere Ziele in Kirchanschöring in letzter Zeit allesamt erfüllt und stehen dort wo wir hin wollten. Sich im Moment neue Marken zu setzen macht aber keinen Sinn. So sehe ich meine Arbeit als getan“, erläutert Heberle, der sogleich hinzufügt: „Ich habe meine Kraft sehr gerne beim SVK investiert und übergebe eine vollkommen intakte Truppe“.
Der A-Lizenz Inhaber betrieb bis zuletzt einen immensen Aufwand, um den kleinen Verein zu einer regionalen Größe zu formen. Das kostete nicht nur einiges an Zeit sondern auch an Kraft und so sieht Heberle den jetzigen Zeitpunkt auch als geeignet sein Amt niederzulegen. Er hinterlässt große Fußstapfen, wobei sich das Abteilungsleiter-Team keine Sorgen macht, diese nicht erfüllen zu können. Vielmehr sehen Abfalter und Co Heberles Rücktritt als neue Chance, sich zu beweisen. Auf die vermeintliche Hiobs-Botschaft folgte relativ schnell die neue Lösung. Sepp Aschauer wird die Truppe in Zukunft trainieren und das mit voller Rückendeckung und vollstem Vertrauen des SVK.
In den folgenden Tagen wird sich entscheiden, ob es bei den Gelb-Schwarzen mit einem gleichberechtigten Trainerteam weitergeht, beziehungsweise wer Aschauer in Zukunft zur Seite stehen wird. Klar ist: Ein unbedachter Schnellschuss kommt auf jeden Fall nicht in Frage, so strebt man an der Ache eine interne Lösung an. „Wir werden ganz in Ruhe weiter arbeiten, schließlich gibt es keinen Grund zur Aufregung. Dass Günter ein hervorragender Mann ist, ohne den der SVK sicher nicht dort stünde wo er jetzt verweilt, ist unumstritten. Allerdings mussten wir früher oder später damit rechnen, dass sich die Wege irgendwann trennen. Mit Sepp Aschauer haben wir auch eine absolut adäquate Lösung“, so Rudi Gaugler – ebenfalls SVK-Offizieller – der darauf verweist, dass „Sepp bereits beim TSV Waging seine Klasse unter Beweis gestellt hat“.
Bereits in der Winterpause fand ein Gespräch bezüglich der Zusammenarbeit von Heberle und dem SV Kirchanschöring statt. Dabei stellte Heberle seine Vorstellungen und Voraussetzungen für seine Weiterarbeit klar. Dies konnten nicht ganz zu seiner Zufriedenheit umgesetzt werden, weshalb er nun, nach sechsjähriger Zusammenarbeit (mit einer kurzen Unterbrechung von nicht ganz einem Jahr) den Platz räumt. Verborgen wird er den Kirchanschöringern allerdings keineswegs bleiben, dafür hat Heberle zu viel Herz in den Verein und besonders in die Mannschaft gesteckt. Das ausgezeichnete und wertschätzende Verhältnis erleidet also keinerlei Abbruch und sei es bei den alten Herren oder einer gepflegten Runde Schafkopf – so kam es damals zum Erstkontakt zwischen Heberle und den „Anschöringern“: Günter Heberle, wie er leibt und lebt, wird gerne ans Stadion an der Laufener Straße wiederkehren. Wenn auch in einer anderen Rolle.